Montag, 2. Januar 2017

Der hinkende Bote - Messager boiteux




Mit zwei Hüftoperationen und einem 
Beinbruch habe ich in
den letzten Jahren
(gezwungenermassen) viel 
Zeit an diesem Blog verbracht und
  fühle wohl deshalb so 
eine Art Seelenverwandschaft
mit dem  „Hinkenden Boten“.
Auch dass ich mit den von mir
 abgehandelten Themen
ein wenig der Zeit hinterherhinke,
passt zum "Hinkenden Boten".
Allerdings ist es mir ein Anliegen,
Dinge, die mich im Lauf meines
Lebens aus irgendeinem Grund
interessiert haben,
festzuhalten, bevor auch ich sie
vergesse. Und so setze ich
 also meine persönliche Version
vom "Hinkige Bott "im
Jahre 2017 weiter fort.





Der “Hinkende Bote” war und 
ist ein Kalender, der sich, wie das
 “Schatzkästlein” oder der 
“Rheinische Hausfreund” lange
 Jahre  im alemannischen Sprachraum 
grosser Beliebtheit erfreute. 




Der Name kommt offenbar von dem
  invaliden Soldaten mit einem Holzbein
(Kriegsversehrten mit 
Unterschenkelprothese, 
wie man wohl heute sagen muss)
auf dem Titelblatt.




D Figür vum Hinkige Bott isch üs dr
 Wirkligkeit abgluegt: 
Noch em 30-jährige Griäg sin
 e Hüffe Invalide in d Derfer un in d Stedt
 nii ghumblet un hän gmärzlet
 un Gschichte verzellt.




 Dr Schnäck, wu
 uf em Bärner, uf em 
Lohrer un uf witere 
Hinkige abbildet isch, 
symbolisiärt d 
Langsamkeit vum Bott 
bzw. ass sini Nochrichte
 nit ganz frisch sin.




Heute kaum mehr zu glauben, 
aber der “Hinkende Bote”
war zu seiner Zeit...




...  eines der wenigen
 schriftlichen Nachrichtenquellen in
ländlichen Gebieten.




“Unbekannte Meer-Fische, erschröckliche
 Brände, Schnee-Lawinen, Über- 
schwemmungen, Erdbeben, glückliche 
Luftwanderer in Ballons, eine miss- 
lungene Wildschweinjagd,
 echte Freundschaften,
 eine mustergü̈ltige Liebe, 
Stadtbelagerungen, Kriege, Papstwahlen, 
Hinrichtungen, eine grausame 
Mordtat und vieles mehr in Text und 
Bild liessen den Volkskalender zu 
 einem beliebten Medium werden.” 
(Teresa Eva Tschui/Die Bilderwelt
 des «Berner Hinkenden Boten»  )



In welschen Landen firmierte
 der "Hinkende Bote"
 als ...




 "Messager boiteux"




Der “Lahrer Hinkender Bote“, 
der seit 1799 erscheint ,...



...  hatte 
in seinen Hochzeiten,
eine Auflage von 
1,5 Millionen Exemplaren.
 Heute gehen von den 10.000 
Exemplaren des „LaHiBo“,
 so das Verlagskürzel, rund 
1.000 Kalender an Abonnennten.