Freitag, 19. Juni 2015

Karl May und Buffalo Bill





 Anfangs von den Zeitungen
als Büffel-Wilhelm“ tituliert,
begann Buffalo Bill eines erste
grosse  Europa Tournee 1889,
die ihn 1890 auch durch Deutschland führte.
 Karl May schrieb 1894 an Carl Jung:





"Buffalo Bill kenne ich
 persönlich; er war Spion 
und guter Führer, sonst nichts.
Zu den Westmännern
 à la Old Firehand wurde
er nicht gerechnet.„


Nun, in den Weiten der
Prärie hatte Old Shatterhand
William Cody wohl
kaum kennen gelernt.
Buffalo Bills  erste Tournee
 durch Deutschland 
begann in München.
ging über  Wien nach 
Dresden, Leipzig,
Magdeburg, Hannover, 
Braunschweig, dann
 nach Berlin, Hamburg, 
Bremen, Köln,
Düsseldorf, Frankfurt,
Stuttgart und Strassburg.





Eine zweite, triumphale
Tournee
folgte 1906.

 In den Anzeigen stand:
Die Truppe bestand  aus
200 Indianern,...



...  Cowboy's, 
Hinterwäldlern, Jägern,
mexikan. Vaqueros, 
Lassowerfern, Scharfschützen,
 Gewehr- und 
Pistolenvirtuosen und
Virtuosinnen,
Reitern und Reiterinnen
 auf wilden Pferden, 200 Pferden,
 Büffeln, Maulthieren.



Es gibt keine Anhaltspunkte
 für ein Treffen Mays 
mit dem Wildwestreiter.
Allerdings ist das Kostüm Buffalo Bill’s
deutlich als Vorlage
 für seine Kostümfotos 1896.
zu erkennen.

Auch ein späteres Treffen
mit Cody,  bei dessen zweiter Tournee,
 1906, von dem Klara May
fabuliert,
ist mehr als umstritten.



Jedenfalls ist es interessant,
dass zwei grosse "Selbstinszenierer2,
die es Beide mit der Wahrheit
 nicht all zu genau nahmen,
massgeblich am Mythos
des Wilden Westens
mitstrickten.


Ausführlichund sehr lesenswert:
Karl Markus Kreis
Buffalo Bill 
Old Shatterhands Herausforderer, 
Rivale oder Vorbild?




Allerdings gab es schon vorher
Indianer in
Deutschland zu sehen.
 Carl Hagenbeck (1844-1913)
 hob im Jahre 1874 eine erste
Völkerschau aus der Taufe.
Andere folgten.
Bereits 1879 waren  im Zoologischen Garten
 von Dresden die ersten
 „echten“ Rothäute zu bewundern.
7 Krieger und 1 Squaw
vom Stamme der Irokesen
 beflügelten offenbar nicht
nur die Phantasie der
Dresdener Schuljugend.
 Auch Karl May mischte sich
oft und gern unter
das staunende Publikum.




1886 waren von  dem 
Indianermaler 
Rudolf Cronau




 (1855-1940),
 engagierte Sioux-Indianer
in einer ethnographischen 
Ausstellung 
über das Leben 
 der nordamerikanischen
 Indianer  zu sehen.






Und noch heute ist das Grab des
"Sioux Häuptlings "Edward Two Two
in Dresden zu finden,
der zuerst bei Hagenbeck...




...  und später beim Zirkus Sarassani
"Indianer" war.



Ebenfalls durch Buffalo-Bill's
 Wild West-Show
vom Indianerfieber angesteckt wurde
 der Gärtnerlehrling Ernst Tobis




(19. Januar 1876 -23. August 1959)
alias Patty Frank,
 alias Eisenarm, alias Isto Maza,
der spätere Mitbegründer ...




... und langjährige Verwalter
 des 1928 eröffneten Karl-May- und
 Indianer-Museums
der Karl-May-Stiftung in Radebeul.




Und auch der deutsche
"König der Cowboys"
Billy Jenkins, will seine Berufung
durch Buffalo Bill gefunden haben.