Donnerstag, 29. Januar 2015

Buch der Schatten 5/2



Blausäure (Cyanwasserstoff) ist hochgiftig.
 Ihre tödliche Wirkung 
wurde  in den NS-Vernichtungslagern 
Majdanek und 
Auschwitz-Birkenau benutzt.

 Eine Reihe  hochgestellte NS-Politiker 
wie Heinrich Himmler und Hermann Goering
 entzogen sich der Verantwortung für 
ihre Taten durch Suizid mit einer Blausäurekapsel.

Als suicide pill ( cyanide pill, kill-pill, 
lethal pill, Death-pill, or L-pill)
waren  Cyanidpillen im Zweiten Weltkrieg 
Ausrüstungsbestandteil für Agenten
die hinter den feindlichen Linien eingesetzt wurden.

1954 beging der  Logiker, Mathematiker, Kryptoanalytiker
 und Informatiker Alan Turing, 
wahrscheinlich  Suizid mit einem 
 einem  mit Cyanid vergifteten Apfel.



Berüchtigt waren  die Giftpistolen  des KGB 
(Komitet Gosudarstvennoi Bezopasnosti) 
in Form von Kugelschreibern, die Projektile 
mit Blausäure oder Ricin verschossen.
Am 12. Oktober 1957 tötete der 
KGB-Agent Bogdan Staschynskij  den
 ukrainischen Exilanten Lew Rebet 
mit Hilfe einer solchen Giftpistole.

Am 15. Oktober 1959 wurde der
 ukrainische Nationalist Stepan Bandera  
von einem KGB Agenten
 mit Blausäure vergiftet. 

Beim Massensuizid von Jonestown, 
Guyana  1978 kamen um die 900 Menschen ,
 Angehörige der Sekte “Peoples Temple”
durch einen mit Blausäure 
versetzten Punsch ums Leben.



 Zur Vollstreckung der Todesstrafe
 in den USA
wurde bis 1999 Blausäuregas
 in der Gaskammer eingesetzt.

Umstritten, aber weit verbreitet,
 ist die Behauptung, dass von der 
 Blausäure ein charakteristischer
 Geruch nach Bittermandeln ausgeht.

In der Kriminal- und Agentenliteratur erfreute 
sich die Blausäure zeitweise grosser Beliebtheit.