Dienstag, 25. Januar 2011

Bram Stoker in Whitby


Am 8.8.1890 in den Ferien in Whitby fängt Stoker an,
Dracula Gestalt zu verleihen.
Notiert lokale Legenden, unterhält sich mit dem Apotheker
F.K. Robinson , einem Kenner der volkstümlichen Sitten und
Begräbnisrituale.



Stoker ist fasziniert von Geistern, heulenden Hunden und „Barguests.“
(Barghest, Barghaist, Barguest, Barguest, Barn-ghaist, Skriker)
furchterregenden Gestalten,
die menschliche, wie tierische Gestalt annehmen können,
mit brennenden Augen, wie glühende Kohle.




Eine Faszination, der Jahre später auch Conan Doyle mit
dem „Hund von Baskerville“ erliegen sollte.




Der riesige „schwarze Hund“ der in Whitby gesehen wird,
ist ohne Zweifel Dracula in seiner Tiergestalt.

Unheimliche Begegnungen mit schwarzen Hunden,
Legenden von Geisterhunden beschränken sich nicht nur auf Dartmoor,
auch wenn der Hund der Baskervilles besondere Berühmtheit erlangt hat.
Der Hund als Geisterhund, Seelentier, Jenseitsführer,
findet sich auch bei uns in vielen heimischen Sagen.




Vielfach wird er mit Tod und Geisterspuk in Verbindung gebracht.
So soll etwa der Junker von Sternenberg, nahe Hofstetten im Leimental,
ein übler Raubritter, heute noch zu gewissen
Zeiten als schwarzer Höllenhund umgehen und sein Unwesen treiben.
Vielleicht ein Nachklang an den gallo-römischen
Succellus, eine populäre Gottheit der Westschweiz, galt als Hüter der Geisterwelt und zuverlässiger Führer zur Anderswelt und wurde meist von
einem Hund mit drei Köpfen begleitet.



Man denke an Garm , den „ Höllenhund“ Hels,
an Kerberus, den Wächter zur Unterwelt,
an die Tiergestalt des Totengottes Anubis oder
den aztekischen Xolotl, der die Toten im Jenseits ins Leben zurückbringt.
Auch Shiva, der hinduistische
Gott der Zerstörung heisst "Herr derHunde"
Geri und Freki , die Jagdgefährte des wilden Jägers.

Ein eindrücklicher Traumerlebnis berichtet C.G. Jung
ETG S. 316



"Ich befand mich in einem finsteren Wald;...es war eine
heroische, urweltliche Landschaft. Mit einem Male hörte ich
ein gellendes Pfeifen...die Knie wurden mir weich vor
Schrecken. Da krachte es im Gebüsch und ein riesiger Wolfshund
mit furchtbarem Rachen brach heraus...Er schoss an mir
vorbei, und ich wusste: jetzt hat der Wilde Jäger ihm befohlen, einen
Menschen zu apportieren..." Am nächsten Morgen
erhielt ich die Nachricht vom Tode meiner Mutter.