Dienstag, 8. Juni 2010

"Kiss me deadly" Das Rattennest


Der junge Ralph Meeker spielt in diesem Thriller von Robert Aldrich Mickey Spillanes „Mike Hammer“. Rattennest gilt mittlerweile als ein Klassiker des Film noir.



Der Film basiert vage auf Spillanes „Kiss Me, Deadly" von 1952, (auf Deutsch: Rhapsodie in Blei).



Ueber den Film ist schon allerhand geklugscheissert worden. "Rattennest" ist in den USA einer der am meisten untersuchten und besprochenen Filme seiner Zeit. Vor allem ist der Film aber ein visuell innovatives Meisterwerk. Nicht zuletzt dank Ernest Laszlos Kamera . "Rattennest" ist ein düsterer, pessimistischer Alptraum in Schwarz-Weiß. ein bizarrer Klassiker der die Paranoia des kalten Krieges in atmosphärisch dichten Bilder einfängt. Der Drehbuchautor A.I. Bezzerides stand während der McCarthy-Ära auf der Schwarzen Liste des House of Un-American Activities Committee.



Robert Aldrich wurde ebenfalls als Kommunisten-Sympathisant verdächtigt.



Mike Hammer nimmt Nachts eine einsame Anhalterin mit...





..wenig später ist sie tot!




Auch Regisseut Aldrich weiss um Fritz Langs Motto, dass Ungezeigtes viel unheimlicher wirkt als plump und offensichtlich dargestelltes. Dass nichts so schrecklich sein kann, wie das, was die Phantasie des Zuschauers sich ausmalt. Er zeigt fast nichts und suggeriert doch alles. Im Kopf des Zuschauers setzt sich die dunkle Ahnung fest, dass alles viel Schlimmer sein muss , als es die Kamera zeigen darf. "Rattennest" ist ein verstörender, gewaltätiger Klassiker. Immerhin ist die FSK Empfehlung für die DVD heute noch bei 18 Jahren!!!




Ausserdem versuchte Aldrich wohl damit die Zensur zu umgehen. Allerdings vergeblich. In den USA bezeichnete die Kefauver-Kommission den Film 1955 als die größte Bedrohung für die amerikanische Jugend und es wurde wüst daran herumgeschnippelt. Die im Deutschen Fernsehen gezeigte Version wurde die Figur von Mike Hammer so zusammengeschnitten und umsynchronisiert, dass er direkt sympathisch wirkt.



PS . Zwei meiner Lieblingsheavies spielen mit Jack Elam und Jack Lambert, die beide schon unter Aldrichs Regie nach „Vera Cruz“ ritten.