Mittwoch, 7. April 2010

Die "Karnstein Trilogie"



„The Vampire Lovers“ ist der erste Teil der
sogenannten Karnstein-Trilogie, deren weitere Teile
„Lust for a Vampire“
und „Twins of Evil“ sind.
Die Filme bauen allerdings nicht aufeinander auf,
sondern haben lediglich Schloß Karnstein als vagen
gemeinsamen Hintergrund.
Der erste Film wird von der äusserst starken Präsenz
der Hauptdarstellerin Ingrid Pitt geprägt.
„The Vampire lovers“ ist mit Abstand der beste der
drei Filme und machte sie 1970 berühmt.



Ingrid Pitt (Ingoushka Petrov ) wurde am 21. 11. 1937
als als Tochter eines deutschen Vaters und einer jüdischen
Mutter in Polen geboren, überlebte Krieg und
Konzentrationslager und zog dann als Frau eines
amerikanischen Soldaten nach Kalifornien.
Nach ihrer Scheidung kehrte sie nach Europa zurück
und spielte in einer Reihe verschiedenster
Filme.



„The Vampire lovers“ bezieht sich entfernt auf
Le Fanus Geschichte und vermischt bewährten Hammer Gothic-
Horror mit einer für die damalige Zeit ungewöhnlich starken
Prise Sex und lesbischer Erotik. Ingrid Pitt spielt souverän ihre
verschiedenen Rollen.

Die einer netten jungen Frau, die angeblich keiner Fliege
etwas zuleide tun kann, ebenso gekonnt wie die Rolle der
besten, vertrauten Freundin, die zur heimliche Verführerin
wird und sich nachts in eine blutsaugende Bestie
verwandelt.

Alle Opfer werden von unheimlichen Alpträumen geplagt,
in denen sie angeblich von einer riesigen Katze gebissen
werden.

Baker machte wohl aus der Not des (knappen?)
Budgets eine Tugend. Um das Katzenkostüm und
die Verwandlung nicht allzu
deutlich zeigen zu müssen, wurden die nächtlichen
Besuche subtil, aber nicht weniger effektiv, in stimmungsvoll
surrealem Schwarz-Weiß gedreht, Bilder, die an
Tourneurs "Cat People" erinnern und dem Film
eine leicht psychedelisch
angehauchte, bizarr-sinnliche Atmosphäre verleihen.



„Lust for a vampire“ ist ein Stück weit der Geschichte
der „Blutgräfin Elisabeth Báthory „ nachempfunden...




wikipedia.org
...die mit Motiven Le Fanus vermischt wird.



„Twins of evil“ spielt einmal mehr mit dem Doppelgängermotiv.
Die Zwillingsschwestern Maria und Frieda , dargestellt
durch Mary und Madelein Collinson, (die ersten Zwillings-
Playmates im Playboy ,Oktober 1970), sind in ihrem
Innersten grundverschieden, Gut und Böse vereint in einem Geschwisterpaar.


Mary und Madelein Collinson zeigen einiges
an nackter Haut.



War zwar hübsch anzuschauen, für meinen Geschmack hat
sich der Film aber zu sehr auf die Wirkung dieser Reize verlassen.



Ingrid Pitt verkörpert in ihrem zweiten und letzten Film
für Hammer
„COUNTESS DRACULA“ (Comtesse des Grauens, 1971)
ebenfalls die Gräfin Barthory (1560-1614) .
Auch hier gelingt ihr ein erstaunlich diffenziertes und überzeugendes,
wenn auch nicht sonderlich historisch genaues Bild der Gräfin.