Montag, 31. August 2009

Traumkino Basel


Für alle, die eine kleine Zeitreise durch die damalige
Basler Kinolandschaft machen möchten, sei folgende
liebevoll aufgemachte und reich dokumentierte
Webseite empfohlen.
www.traumkinobasel.ch

Ein Streifzug durch alle entschwundenen
Revolverküchen...

...wo Zorro und Maciste sich einst ein
Stelldichein mit Audie Murphy und
Laurel & Hardy gaben.

"Sottotitoli italiano"


Sonntag, 30. August 2009

Eddie Constantine





Bevor Sean Connery als Agent James Bond 007 die
Bühne der Welt betrat, war „Eddie“ der Mann,
der den Bösewichten als das Fürchten lehrte.

Eddie war Eddie Constantine
 (eigentlich Edward Constantinowsky
(* 29. Oktober 1917 † 25. Februar 1993 )
Er gab 1953 sein Filmdebut 
als FBI Agent Lemmy Caution
nach der Romanfigur von Peter Cheney.
Peter_Cheyney

und die Titel seiner Filme waren Programm.


 

„Eddie krault nur kesse Katzen“, 
„Eddie, Blüten und Blondinen,“
„Harte Fäuste, heisses Blut“,
“ Heisse Küsse, scharfe Schüsse“
"Nick Carter schlägt alles zusammen"
Da wusste man, was man
 für sein Geld bekam!!!






 
Und obwohl er schon ein 
gestandener Mittvierziger war,
sein ungebrochenes Selbstvertrauen
 der Damenwelt gegenüber
und seine fast ins kabarettistische 
abgleitenden Schlägereien
machten ihn zum leuchtenden
 Idol des testosterongesteuerten,
halbstarken Publikums. 
Nach einem Eddie Constantine Film
fühlte man sich gleich irgendwie viel besser...

Ich kann nicht sagen, dass mir ein 
Film im Speziellen im Gedächtnis haften
geblieben ist. Im Laufe der Jahre
 wurde daraus ein einziger grosser
Eddie Constantine Film


 
Später machte Constantine auch 
„ernsthafte“ Filme, mit Godard und
Wenders und Fassbinder und 
anderen berühmten Regisseuren, und
wenn man heut ins Internet schaut, 
könnte man meinen, er hätte nie
etwas anderes gemacht.

Mir aber in Erinnerung geblieben ist der
Eddie, mit Blüten, Moneten, 
dicker Luft und heisser Liebe“



Ja, so war er, „unser“ Eddie.

Freitag, 28. August 2009

Souvenirs, Souvenirs

Souvenirs, Souvenirs, kauft sie Leute, kauft sie ein
denn sie sollen wie das Salz in der Lebenssuppe sein
von der Gitarre eine Saite, die Elvis schlug
und den Verschluss der Bluse, die die Lollo trug...

(...) und von Eddie die Pistole, mit der er Gangster fällt

Dieser Eddie, von dem hier Bill Ramsey singt, war niemand
anders als Eddie Constantine. Der Vorname genügte und
jeder wusste, wer gemeint war!!!



Mittwoch, 26. August 2009

Cinema

Kinofilme sind jene Erzählform, die dem menschlichen
Träumen wohl am nächsten kommt.
Allerdings handelt es sich bei den Produktionen der Traumfabrik
nicht mehr um individuelle,
sondern um standardisierte Träume.
Trotzdem hat mich der Film von jeher fasziniert.
Wenn ich wegen der Alterskontolle auch nur die Plakate und Standbilder
im Aushang betrachten konnte, es war trotzdem schon wie
ein Fenster in eine andere Welt


Mit den
meisten meiner Filmhelden habe ich im Doppelprogramm der
Kleinbasler Kinos oder der Vorstadtkinos Bekanntschaft
geschlossen.


Im „Union“, im „Clara,“ im „Maxim“, im „Odeon,“ im
„Palace,“ im „Forum“im “Rio” oder im „Corso“ und wie sie noch
alle hiessen.
Kaum eines davon gibt es noch, oder wenn, dann umgebaut
zu sterilen Neubauschachteln.

Die meisten davon als „Revolverküchen“ verschrieen.
Dort wo man es mit der Alterskontrolle nicht
ganz so genau nahm und man für wenig Geld meist zwei Filme
aufs Mal sehen konnte


Eine Jerry Lewis Komödie und einen B-Western, einen
Edgar Wallace Film und einen italienischen Sandalenfilm, einen
Kriegsfilm und dazu vielleicht noch einen Horrorfilm, oder
wenn man Pech hatte einen Heimatfilm- eine Mixtur in allen
möglichen Abwandlungen und Varianten.


“Dem Mimen flicht die Nachwelt keine Kränze".
Friedrich von Schiller - Prolog zu Wallensteins Lager

So flechte ich halt den zum Teil schon fast vergessenen Filmhelden
meiner Jugend an dieser Stelle ein Kränzlein.
Vielleicht freuts ja noch
jemanden?

Montag, 24. August 2009

Portfolio

In der Erstauflage von Shayawaya war im Mittelteil ein kleines
Portfolio mit Einzelillustrationen, die dann bei der
nächsten Auflage weggelassen wurden. Hier sind ein paar davon....


Samstag, 22. August 2009

Kai Stellmann

Kai Stellmann ca. 1979 zu Besuch in Basel.

Coverentwurf zu Shayawaya Band 2 Unterdessen hatte ich Kontakt zu Kai Stellmann aufgenommen, der in Bremen das Comicmagazin “Com-mix” herausgab. Er erklärte sich bereit, Band 2 in Deutschland zu verlegen. Somit war ich doch mal einige Sorgen los.


3-D Cover von “Com-mix” Nr. 16 April/Juni 1979
mit einer Illustration von mir.


Cover von “Blender” Nr. 1 mit einem Bild von Pierangelo Boog Nebst dem Magazin “Com-mix” gab Kai Stellmann später auch noch “Blender” heraus sowie einen wunderschönen Bildband von Pierangelo Boog und einige Comics von Jürgen Funke. (Mona C, Kim L ) Während Jahrzehnten führte er die Comicbuchhandlung “Pegasos” in Bremen und tat sich als berüchtigter Tura Satana Experte hervor.

Daneben war er Drummer in LuLafayattes Band “Wolfsmond”

Heute widmet er sich hauptsächlich der Musik.

www.wildblackjets.de
www.thecube-dieband.de

Donnerstag, 20. August 2009

”Do your own thing”

 
Für Fanzines war mein Projekt schon
 zu sehr gewachsen um dort noch
Platz zu finden. Der alte Spruch 
der Hippies “Do your own thing”
bestärkte mich darin, es halt auf 
eigene Faust zu probieren, wenn
es keine anderen Möglichkeiten gab.


 
Die Sache stand am Anfang unter
 keinem guten Stern. Der Drucker,
der mir eine preisgünstige Offerte 
gemacht hatte, knallte durch und
rund ein Drittel der 1500 Auflage war
 unbrauchbar und auch der Rest
wies Mängel auf.


Das Wechselkursverhältnis zwischen 
der damaligen DM und dem
Schweizer Franken war ungünstig, 
die Postversandkosten damals schon
exhorbitant hoch. Aber allen Widrigkeiten 
 zum Trotz, die Hefte gingen weg.


 
Dank allen, die damals in 
die Tasche gegriffen haben.....

Dienstag, 18. August 2009

Comixene

Sich im deutschsprachigen Raum
als Comiczeichner zu versuchen,
war und ist nun wahrlich nicht unbedingt
eine gute Idee.
Während der etwa gleichgrosse
französische Sprachraum eine
eigene und eigentliche
Comickultur entwickelte, blieb der deutsche
Sprachraum,
von einigen Oasen abgesehen, für lange Zeit eine Wüste.

Wer sich damals hierzulande für realistisch gezeichnete
Comics
interessierte und gar selber welche zeichnete,
war einsam und allein
auf weiter Flur. Es gab kaum
eine Comicbuchhandlung, fast keine
Literatur darüber
und auch an „erwachsenere“ Comics selbst war

nur schwer heran zu kommen.

Die Jahre zogen durchs Land und ich war immer
noch meinem
alten Laster verfallen....
So um etwa Mitte der Siebziger
hatte ich etwa ein
halbes hundert Seiten einer Story gezeichnet,

die ich für einigermassen akzeptabel hielt und
es
stellte sich die Frage: Was nun?
Wie veröffentlicht man einen Comic????
Angeschriebene Verlage wimmelten mich mehr oder minder
freundlich
ab oder hielten es nicht für nötig zu antworten.

Mai 1975 fiel mir dann ein dünnes s/w gedrucktes Heftchen
in die Finger,
das sich keck „ Comixene- internationales
comic fan & fachmagazin“ nannte.
Einer der Herausgeber,
René Lehner, war sogar ein Landsmann ,
der selber zeichnete, und dieser Berufung bis
heute treu geblieben ist.

So kam ich zum ersten Mal mit dem „Fandom“
in Berührung,
das sich damals so langsam zu formieren begann.

Sonntag, 16. August 2009

Shayawaya


Wenn man nach 30 Jahren ein so freundliches Feedback
für seine
Arbeit erhält, wie das von
„Spehgeier“
so freut man sich
natürlich erst mal.
Und denkt zurück, wie denn das alles begann.



„Es war einmal vor langer Zeit in einer weit,
weit entfernten Galaxis….“

Wie der aufmerksame Leser dieses Blogs vielleicht schon
festgestellt hat,
bin ich ein Comicfan der ersten
Stunde. Von Kindheit an hab ich abgezeichnet,

kopiert. Von Illustrationen und von Comics.
„Learning by doing“ war die Devise,

da es weit und breit niemanden gab, der einem
irgendwelche Tipps
für diese Art zeichnen geben konnte.
Comics waren ja sowieso verpönt

und vom Ruch des sittlichen Zerfalls umweht
und schädlich für die
Charakterbildung und Moral....
So musste ich eben selbst versuchen, herauszufinden,
wie das denn gemacht

sein könnte, wenn mir ein Bild besonders gut gefiel.

Ob Harold Fosters Können bin ich lange Zeit fast verzweifelt.

„Tarzan“ war nun auch nicht gerade der optimale Einstieg für
einen Primarschüler.
Hansrudi Wäschers “Sigurd” liess
doch hoffen, dass man es mit Fleiss und

Uebung einmal so weit bringen könnte.
Das waren so meine grossen Einflüsse, was
Comics betrifft.

Viel mehr gabs gar nicht... oder ich wusste nichts davon.
Donald Duck & Co las ich zwar begeistert, aber diese Art zu
zeichnen, war nicht mein Ding.



Freitag, 14. August 2009

Die Suffragetten

Die Suffragetten (von frz. Suffrage=Wahl) In unserer Welt gründete Mrs. Emmeline Pankhurst 1858-1928 erst 1903 die „Womens Social and Political Union“ In Jason Scotts Parallelwelt scheint der Kampf ums Wahlrecht der Frau schon früher angefangen zu haben.

Einige der Ladys sollen von Madame Vigny in die Kunst der “Umbrella and Parasol Self Defense” eingeweiht worden sein

And it is certain, after seeing Madame's performance that every lady would wish to study the art as, were she acquainted with it, and provided with a hooked umbrella, she could penetrate into the roughest districts, and yet feel sure that any assailant, however formidable, who ventured to molest her, would bitterly regret having done so.

Eine der Schülerinnen, Edith Garrud eröffnete später selber eine Schule für Kampfsport und Selbstverteidigung. Edith Garrud was also clandestinely involved in the training of “the Bodyguard”, a secret society of men and women who were sworn to physically protect Suffragette leaders during their public protest rallies, which were often
violently disrupted by conservative Londoners and by the police.

Mittwoch, 12. August 2009

Vlad Dracula

Ein Beispiel für die vielfachen Wechselwirkungen zwischen
Film und Wirklichkeit ist Transsylvanien, wo die phantastischen Ausgeburten Bram Stokers und seiner Nachfolger die historische Wirklichkeit zu verdrängen drohen. Bela Lugosi, Draculadarsteller der ersten Stunde, stammte selbst aus dem Banat, das an die Karpaten grenzt und baute seine Herkunft geschickt in seine Legende mit ein. Auf Wunsch seines Sohnes und seiner fünften Ehefrau wurde er nach seinem Tod in einem Draculakostüm aufgebahrt....
Bela_Lugosi


Dieter Schlesak, selbst siebenbürgisch-sächsischer Herkunft, kämpft wortreich und sprachgewaltig gegen die mannigfaltigen Verfälschungen und Ueberlagerung des Fürsten Vlad Tepes durch Stokers Romanfigur Dracula. Ebenso wendet er sich vehement gegen die Vereinnahmung seiner siebenbürgischen Heimat durch das von Hollywoodklischees geprägte Transsylvanienbild. Die Dracula Legende- Mystifikationen – Das Geschäft mit der Legende
www.sibiweb.de/dracula/legende/


In seinem Roman „Vlad, der Todesfürst“ versucht er ein getreueres Bild dieses umstrittenen Herrschers zu zeichnen. Schlesak bedient sich dazu nicht nur umfangreicher Recherchen und intensiven Quellenstudiums, sondern auch dem, was er„wissende Fiktion“ nennt. Ich habe Dieter Schlesak durch mein Interesse an Dracula und am Vampirphänomen kennengelernt. Wir standen einige Zeit in Brief- bzw e-mail Kontakt.


In seinem umfangreichen Materialienband “Der Tod und der Teufel“ sind Auszüge unserer Korrespondenz abgedruckt. Schlesak stellt das Phänomen des Vampirismus in ähnliche Zusammenhänge wie ich es in meinem kleinen Abriss über Draculaversucht habe.
www.shayawaya.ch
Vom archaischen Totenkult und Jenseitsglauben bis hin zu der
Ausserkörperlichen Erfahrung, Nahtoderlebnissen und dem des luziden Traums. Von der Doppelgängervorstellung bis hin zu der Hysterie und der Hypnose. Die dokumentarischen Anhänge zu den einzelnen Kapiteln sind eine Fundgrube, und bieten Hinweise auf Quellen, die noch lange nicht erschöpft ist. Weshalb das Buch jedem ernsthaften Vampirologen zur kritischen Lektüre empfohlen sei.

Montag, 10. August 2009

Universal nightmares




Der englische Autor Christopher Frayling nennt „Alpträume“ als die Ursprünge des moderneren Horrorromans.
„Frankenstein“, „Dracula“, „Dr. Jekyll und Mr. Hyde“ wie auch „Der Hund von Baskerville“ sollen auf Grund
persönlicher Alpträume ihrer Verfasser entstanden sein.


Allesamt Schauergeschichten, basierend auf alten, „abergläubischen“
Vorstellungen, wie denen des Vampirs, des
Doppelgängers, des Geisterhundes. Vorstellungen die das moderne
Bewusstsein ins Reich der Märchen und Sagen verbannte.
Ueberreste infantiler Weltbilder, von denen der realistische und
aufgeklärte Erwachsene meint, sie überwunden zu haben.
Schauergeschichten, die aber auch im 20. Jahrhundert noch und noch
umgeschrieben worden sind. Tausendfach variiert.
Adaptiert von Theater, Film, Werbung, Comics und der Spielzeugindustrie
und so, weit über hundert Jahre später, Teil
der Alltags- und Massenkultur unserer Tage geworden sind.
Teil unserer „Realität“

Der Film war das neue Medium, das nicht nur unser Bild
vom Wilden Westen prägte, auch die Chimären des Aberglaubens
konnten durch das Medium Film in neuer Form in Erscheinung
treten konnten. Konnten eine für alle sichtbare Gestalt
annehmen. Nach dem expressionistischen deutschen Kino gab
Carl Laemmle junior diesen Schreckgespenstern der alten
Welt ein neues Gesicht und eine neue Heimat. Laemmles
Universal produzierte „Dracula“ nach Bram Stoker. Es folgten
Frankenstein und Die Mumie, Frankensteins Braut,
Mord in der Rue Morgue, Die schwarze Katze, und Der Unsichtbare.

Ein Medium (lat.: medium = Mitte, Mittelpunkt) bedeutet etwas
in der Mitte Befindliches, dazwischen Liegendes; in den
weitverbreiteten Séancen des 19. Jahrhunderts waren Medien
oft Frauen, die Verbindung mit der Geisterwelt aufnehmen
konnten.
Nachdem das Gutenberg Universum , der Buchdruck über
400 Jahre das beherrschende Medium darstellte,
http://de.wikipedia.org/wiki/Gutenberg-Galaxis
ist der Film ein neuartiges Medium, ein Mittelding zwischen
Traum, dem Imaginären , der "Geisterwelt" und
der äusseren „Realität“.
Er bildet diese zwar „realistisch“ ab, verändert sie aber,
gibt ihr eine neue Gestalt, verdichtet sie, überhöht sie,
dramatisiert sie und weist so auf neue Realitätsaspekte
hin.


Der Film schafft seine eigene Realität. Und seine Wirklichkeit wirkt
direkt wie indirekt in unsere „normale
“Wirklichkeit hinein, beeinflusst sie, verändert sie,
verändert unseren Blick, unsere Sehweisen, unsere Wahrnehmungen
und damit unsere Vorstellung von Realität.